Einnahmequelle für Websitenbetreiber – Kryptowährungen schürfen anstatt Werbebanner?

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Zuerst war es PirateBay und nun Showtime. Zwei Fälle bei denen bekannt wurde, dass Sie die Rechnerleistung Ihrere Websitebesucher nutzen um Kryptowährungen zu schürfen. Ist dies nur eine neue Art der Monetarisierung oder doch hinterlistige Malware?

Es ist zwar seit längerem bekannt, doch eigentlich hatte dies nie für grösseres Aufsehen gesorgt. Mit einer Entwicklung von Coin-Hive ist es möglich, auf jeder Website im Hintergrund ein Script laufen zu lassen, welches die CPU eines Besuchers für den Websitenbetreiber Krypotwährungen schürfen lässt. So war dies kürzlich einem Twitter User sogar bei einer Seite wie Showtime aufgefallen. Showtime ist eine der grössten Serienproduzenten mit namhaften Titeln wie Billions, Dexter oder Californication.


Der Twitter User mutmasste sogleich auch, dass Showtimes Website gehacked wurde. Doch die Frage die sich hier stellt – wurde Showtime wirklich gehacked? Der Script wurde sowohl auf der Hauptdomain als auch auf dem Streamingdienst des Anbieters gefunden. Stilles Kryptomining im Hintergrund könnte nämlich eine neue Einnahmequelle für eben genau Streamingseiten darstellen. Auf einer Streamingseite verbringt ein User jeweils sehr viel Zeit, was wiederum ideal ist um ein solches Script laufen zu lassen. Denn sobald der User die Seite wieder verlässt, stoppt auch das Mining.

Wie funktioniert das sogenannte Drive-by-mining?

Aktuell funktioniert das Mining, zumindest bei Coinhive, und dies ist nach unserer Recherche der einzige Anbieter eines solchen Script, nur mit Monero. Bei Monero wird der Hash jeweils mit dem Algorythmus Cryptonight berechnet und eignet sich herrvorragend um mit CPU laufen zu lassen. Somit ist dies ideal um mit einem Browser und Javascript zu minen. Als Websitenbetreiber reicht es, sich bei Coinhive anzumelden und den Javascript Code in der Website einzubinden. Die Entwickler versprechen mit Ihrem Script und einem Intel i7 eine Hashrate von rund 90h/s. Ein i7 direkt betrieben, also ohne Browser und nicht über Javascript, würde ungefähr 140h/s ergeben. Diesen Unterschied will Coinhive noch schliessen und arbeitet daher mit Hochdruck daran.

Was kann man als Websitenbetreiber damit verdienen?

Aufgrund des Scriptcodes kann man feststellen, dass Coinhive 70% der geschürften XMS ausbezahlt. In effektiven Zahlen heisst dies gemäss Website folgendes. Mit 10-20 activen Miners werden pro Monat im Schnitt 0.3 XMR (Monero) geschürft was nach heutigem Kurs ungefähr 27 Dollar entspricht.

Kontroverse um verstecktes mining

In den letzten Wochen sind beispiele entdeckt worden, bei denen die User nicht darüber informiert wurden, dass die Webiste im Hintergrund Monero am schürfen ist. Dies ist natürlich nicht die feine Art und daher haben sich auch einige User darüber genervt. Im Grundsatz könnte diese Methode aber auch eine Möglichkeit sein, den Benutzer ohne lästige Werbebanner surfen zu lassen. Klar ist, Werbebanner und Kryptomining vertragen sich nicht. Denn ein Banner lockt den Kunden weg von der Website während das Script es erfordert, dass der Nutzer möglichst lange verweilt. So oder so gilt, dass man den Nutzer , sofern man im Hintergrund minen möchte, explizit darauf hinweist. Denn eine erhöhte Prozessorauslastung kann beispielsweise auch die Akkuleistung verringern. Und dies ist ganz bestimmt nicht im Sinne eines Nutzers.

Wie kann ich feststellen, ob eine Website im Hintergrund schürft?

Ein Blick via Taskmanager auf die CPU-Auslastung zeigt sofort ob etwas im Gange ist. Desweiteren kann eine Website mittels der view-source Funktion durchsucht werden.

Hast du eine Website entdeckt, welche im Hintergrund (unter Umständen) Kryptomining betreibt? Schreibt es doch unten in die Kommentare oder kontaktiert uns via twitter.

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Mit Brace Mueller erlebst du den Einstieg in die Welt der Kryptowährungen von der Picke auf. Begleite Ihn auf dem Weg in die Welt der Blockchain. Sämtliche Texte sind gut verständlich - auch für Einsteiger.

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