Bitcoin – Eine kurze Übersicht

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Bitcoin hat die Welt verändert, oder zumindest ein Stück näher zusammengebracht. Der generelle Hauptvorteil von Bitcoin, beziehungsweise der Technologie dahinter, ist kurzum die sichere Informationsübertragung von einem Sender zu einem Empfänger. Die Ursprungsidee von Bitcoin war eine Zahlung von einem Käufer (Sender) zum Verkäufer (Empfänger) zu überweisen.

Traditionelle Zahlungsmittel

Bei traditionellen Netzwerken welche für Zahlungen genutzt werden (zum Beispiel SWIFT), werden Informationen über eine gesicherte Verbindung zwischen den teilnehmenden Partnern ausgetauscht. Für diese Dienstleistungen verlangen diese Partner eine Gebühr. Ausserdem ist der Eintritt in dieses Zahlungssystem für den Endnutzer an gewisse Bedingungen geknüpft. So muss der Endnutzer beispielsweise mindestens über ein Bankkonto verfügen um Zahlungen über SWIFT zu tätigen. Die Partner dieser Netzwerke sorgen durch diverse Kontrollen dafür, dass die Informationen möglichst sicher übertragen werden. Neben der Gefahr, dass Kriminielle sich Zugang zu solchen Netzwerken schaffen und Geld abziehen können sind die Organisationen auch von staatlicher Seite her beeinflussbar. So gibt es klare Verantwortungsträger welche zu Kooperationen (beispielsweise an US-amerikanische oder europäische Behörden) gezwungen werden können.

Die Blockchaintechnologie

Damit die Zahlungen bei Bitcoin fälschungssicher werden, geschehen die Transaktionen mittels Blockchaintechnologie. Der Unterschied zur bisherigen Geld-Transaktionsnetzen besteht darin, dass sämtliche Transaktionen über eine dezentrale Datenbank verlaufen, welche von den Teilnehmern gemeinsam verwaltet wird. In dieser Datenbank werden sämtliche Transaktionen in einer Blockchain aufgezeichnet und sind für immer nachvollziehbar. Somit kann jede Transaktion jederzeit zurückverfolgt werden. Durch das kryptographische Verfahren gilt eine Fälschung der Transaktionen als quasi unmöglich. Alle Teilnehmer stellen dem Netzwerk Rechenleistung für das kryptographische Verfahren zur Verfügung. Ein Angreifer müsste mehr Rechenleistung als sämtliche aktuellen Teilnehmer aufbringen, um die Transaktion zu fälschen. Beim Bitcoin-Netzwerk wird das Bereitstellen von Rechenleistung belohnt: Neue Blöcke werden durch das sogenannte Mining zur Blockchain hinzugefügt. Durch neue Böcke werden neue Bitcoins ausgegeben und Transaktionen bestätigt. Pro neuem Block werden eine definierte Anzahl Bitcoins ausgebeben. Im Jahre 2016 wurden die Anzahl Bitcoins pro Block von 25 auf 12.5 reduziert. Diese Halbierung passiert alle 4 Jahre. Die Bitcoins werden an diejenigen Teilnehmer verteilt, welche einen gültigen Block erzeugen. Das erzeugen von Blöcken ist sehr rechenintensiv. Dadurch soll verhindert werden, dass eine nachträgliche Modifikation der Blockchain möglich ist. Ausserdem wird die Geldeinheit Bitcoin nach einem klar definierten Prinzip ausgeweitet und ist im Netzwerkprotokoll auf 21 Millionen Einheiten begrenzt.

Die Schwäche der Zentralbanken

Um bei Traditionellen Zahlungsdienstleister Zahlungen auszuführen war man auch Teilnehmer einer entsprechender Währung (wie zum Beispiel USD). Das Zentralbankensystem wird von diversen Gruppen kritisiert, da die Zentralbanken durch die zentrale Geldschöpfung unter anderem für die Wertstabilität der einzelnen Währungen verantwortlich sind. Die Geschichte zeigt, dass die Zentralbanken schon mehrmals versagt haben und auch von der Politik beinflusst werden können. Zu den bekanntesten Hyperinflationen (also Geldentwertung) gehörte die Inflation im Deutschen Reich zwischen 1914 bis 1923 wodurch die Güter täglich teuerer wurden. Damals wurden quasi einfach die Gelddruckmaschinen ausgelastet und Mark im grossen Stil produziert, um die Reparationszahlungen Deutschlands nach dem Krieg zu begleichen. So war ein Dollar im Jahr 1914 bei rund 4.2 Mark, während der Dollarkurs im Jahre 1923 bis auf über 4 Billionen Mark anstieg.. Aber auch heutzutage gibt es Währungen, welche an starken Inflationen leiden. So betrug in Venezuela die Inflation im Jahre 2016 pro Tag rund 6 %.

Bitcoin als Zahlungssystem

Somit ist Bitcoin ein Zahlungssystem welches nicht zentral kontrolliert wird, nicht inflationsabhängig ist und Zahlungen weltweit praktisch ohne Gebühren ermöglichen sollte. Der Einstieg in die Bitcoin Welt ist zudem sehr einfach, man benötigt lediglich eine lokale Bitcoin-Software oder kann eine Onlineplattform benutzen. Da schätzungsweise ein Drittel der Menschheit meistens aufgrund zu tiefem Vermögen kein Konto besitzt bietet Bitcoin also auch dem ärmsten Bevölkerungsteil einen grossen Vorteil: Zahlungen über weite Distanzen und ohne viel Bargeld auf sich zu tragen werden ihnen nun nicht mehr verwehrt. ,Da Zahlungen für die Bitcoin unter den Wallet-IDs (Buchstaben-Zahlen Kombinationen) laufen, ist Bitcoin auch unter der Kritik als Zahlungsmittel für illegale Geschäfte zu fungieren. Auf der einen Seite sind grundsätzlich anonyme Zahlungen möglich, kann die Wallet-ID jedoch einer Person zugeordnet werden, so sind sämtliche Zahlungen über diese ID zurückverfolgbar. Als die Digitalwährung schlechthin ist Bitcoin auch ausserhalb der IT-Welt ein Begriff. Aufgrund der Popularität und der Begrenzung auf 21 Millionen Stück wurde Bitcoin plötzlich als Anlagevehikel interessant. Enorme Kurssteigerungen, aber auch starke Preisreduktionen waren bei Bitcoin beinahe an der Tagesordnung.

Smart Contract (intelligente Verträge)

Nun ist der Vorteil an Bitcoin neben dem Bekanntheisgrad auch die Blockchain Technologie. Diese Technologie haben sich diverse Vereinigungen zunutze gemacht und ebenfalls eigene Währungen herausgebracht. Die Technologie ist aber nicht nur als Währung, sondern für jegliche Art der Informationsübertragung hilfreich. Zusätzlich können Informations- oder Währungsübertragungen auch an Bedingungen geknüpft werden, als sogenannte Smart-Contracts. So gibt es gerade im Vertragswesen diverse Huhn–Problematiken. Beispielsweise möchte der Käufer einer Liegenschaft diese erst bezahlen, wenn die Liegenschaft im Grundbuchamt auf seinen Namen eingetragen wird. Der Verkäufer seinerseits will die Liegenschaft erst im Grundbuch eintragen lassen, wenn das Geld bei ihm eingetroffen ist. Heute löst man dies über einen Mittelsmann, in diesem Falle dem Notar, welche per Zahlungssicherungen garantiert, dass alle Parteien ihren Teil des Vertrages erfüllt bekommen. Mittels Smart-Contract wäre die Geldübertragung an die Eintragung im Grundbuchamt geknüpft und würde zeitglich passieren. Dadurch würde der Mittelsmann überflüssig.

Coin, Colored Coins und Token 

Eine Einheit einer Währung gilt generell als Coin. Besitzt man eine Einheit davon, hat man den Gegenwert ähnlich wie bei FIAT Geld (USD, EUR, YEN etc.). Es gibt unterschiedliche Anbieter solcher Coins. Einige sind von der Menge her begrenzt, andere unbegrenzt. Diese Coins unterscheiden sich teilweise sehr stark voneinander. So gibt es auch Coins, welche nicht extern durch Mining produziert werden, sondern die Währungshoheit beim Emittenten bleibt. Tokens oder Colored Coins entsprechen mehr einer Werteinheit einer Firma oder eines Netzwerkes. So erhält man als Token-Halter entweder ein Anrecht auf ein Real-Asset oder auf den zukünftigen Ertrag einer Firma, von der Funktionsweise also ähnlich einer Aktie oder eines Anlagefonds.

Ethereum

Eine bedeutendes System welches ebenfalls auf der Blockchaintechnologie basiert ist Ethereum, welches eine Plattform zum Erstellen eigener Smart Contracts bietet. Das Zahlungsmittel im Ethereum System ist Ether.

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Die Cryptowelt ist sehr komplex und viele Berichte nur für Insider verständlich. Orland Superchef schreibt in verständlicher Sprache und umschreibt komplizierte Zusammenhänge für jedermann verständlich. Wo nötig, wird bewusst auf technische Details verzichtet.

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